Die Guarani - Kaiowá

und der endlose Kampf um ihr Land 

Die Guarani-Kaiowá sind ein Indigenes Volk, welches seit Jahrtausenden Teile des heutigen Paraguays, Uruguays, Argentiniens, Boliviens und vor allem den Bundesstaat Mato Grosso do Sul in Brasilien besiedelt. 

Nachdem während der Kolonialisierung ein Großteil von ihnen an eingeschleppten Krankheiten, durch Zwangsarbeit und Versklavung starb, begann im 19 Jahrhundert deren gewaltsame Vertreibung zugunsten landwirtschaftlicher Erschliessung ihrer Gebiete, die sich nun seit den 1970ern durch die weltweite Expansion von Soja- und Zuckerrohrproduktion weiter verschärft.

Heute sterben ihre Kinder an Mangelernährung, LKWs fahren durch die Hütten im Strassengraben und töten die dort lebenden Menschen. Sie leiden unter den regelmässigen Angriffen der umliegenden Großgrundbesitzer, bei welchen nicht selten Angehörige der Guarani-Kaiowá ums Leben kommen. Von den überall eingesetzten Pestiziden, welche auch über den Dörfern der Guarani-Kaiowá versprüht werden, bekommen sie Hautausschläge und einige der Kinder neurologische Störungen. Eine Strafverfolgung geschieht in den seltensten Fällen. 

Die Hoffnung, von Seiten der Politik Hilfe zu bekommen, haben die Guarani-Kaiowá schon lange aufgegeben. Ganz im Gegenteil, scheut die aktuelle Regierung unter Michel Temer keine Mühen um die Indigenen vom eigenen Land zu vertreiben, zu kriminalisieren und mit neuen Gesetzesentwürfen weiter zu entmachten.

 „Kampf für Gerechtigkeit - Marco Temporal nein“, steht auf einem T-Shirt. 

Brasiliens Präsident Temer plädiert dafür, das sogenannte Marco Temporal, übersetzt „zeitliche Markierung“, zum Standard zu machen, welches nur die Gebiete den Indigenen zuspricht die genau am 05. Oktober 1988, dem Tag des Inkrafttretens der heutigen Verfassung, von ihnen bewohnt wurden. Dies würde alle Vertreibungen der vorherigen Jahrzehnte im Nachhinein legalisieren. 

 

Die Guaraní-Kaiowá kämpfen um ihr Land und ihr Überleben. 

                                                                                                                                         Mato Grosso do Sul / Brasilien, 2017